In Memoriam David Prowse
“The Man behind the Mask”
David Prowse wurde am 1 Juli, 1935 in Bristol, England, geboren. Seine Mutter zog in alleine auf, seinen Vater hat er nie kennengelernt. Schule war nie seine große Leidenschaft, aber Sport mochte er. Also nahm er an Gewichthebe-Wettbewerben teil. In diesem Abschnitt seines Lebens hätte er sich wohl nie träumen lassen, dass er einmal den ikonischsten Bösewicht aller Zeiten zum Leben erwecken würde.
Seine Sport-Karriere lief aber gut. Er wurde dreimal Britischer Meister beim Gewichtheben und freundete sich dort unter anderem mit Persönlichkeiten wie Arnold Schwarzenegger und Lou Ferigno an.
Erst als man ihm die Rolle von Frankensteins Monster im Film "Casino Royal" (die 1967er Version) anbot, entdeckte er sein Interesse für Schauspielerei. In den nächsten 10 Jahren hatte er Rollen in "A Clockwork Orange", "Up Pompeii" und diverse Filme der "Hammer Studios", wo er unter anderem öfters auf einen gewissen "Peter Cushing" getroffen sein dürfte, der später die Rolle des "Grand Moff Tarkin" annehmen sollte. 1975 wurde ihm schließlich eine Rolle angeboten die seine Bekanntheit in England dramatisch erhöhen sollte – nein, wir reden immer noch nicht von Star Wars – und die er selbst als die ausfüllendste Beschäftigung seines Lebens bezeichnete: "The Green Cross Code Man". Hier schlüpfte er in die Rolle eines Superhelden, der der britischen Bevölkerung Tipps für einen sicheren Straßenverkehr gab. Dieser Rolle blieb er bis in die 90er Jahre treu und schuf sich damit bereits viel Anerkennung und Fans.
1977 allerdings wurde er für einen Film engagiert, der sein Leben wohl noch etwas mehr auf den Kopf gestellt haben dürfte und der ihn weltweite Bekanntheit einbringen sollte, auch wenn man in dem Film sein Gesicht nie sehen würde. Vermutlich hat ihn das damals noch nicht groß gestört, die Studios hatten kein großes Vertrauen in die „Weltraum Oper“ aus der Feder von George Lucas und das galt auch für viele Schauspieler die damals gecastet wurden. Wenige Jahre später war klar, wie falsch die Studio-Bosse damals gelegen haben, der Rest ist Geschichte.
In der später erblühenden Convention-Szene war David immer gefragt und geschätzt. Gleich bei einem der allerersten Events an dem die MOTF teilgenommen haben – dem Star Wars Event in Wr. Neutadt im Jahr 2000 – traf ich das erste Mal auf David. Schon damals hatte er Probleme mit der Hüfte – ein Leiden das viele sehr groß gewachsene Menschen teilen, darunter auch sein Kollege Peter „Chewbacca“ Mayhew. Obwohl man sein Gesicht in den Star Wars Filmen nie sehen konnte – In ROTJ wurde für den einzigen Moment wo man Vader ohne Helm sah der Schauspieler Sebastian Shaw verpflichtet – war er für viele Star Wars Fans ein Held.
Am 29.11.2020 ist der Held an den Folgen einer Corona Infektion verstorben. Unzählige Kollegen, Freunde und Fans haben in den sozialen Medien ihr Beileid ausgedrückt, und wieder einmal möchte ich stellvertretend Mark "Luke Skywalker" Hamill zitieren, der sich leider in letzter Zeit zu oft als wirklich guter Nachruf-Schreiber gezeigt hat:
Da kann ich nur zustimmen. Ruhe in Frieden David, wir werden dich vermissen.
